6.3 Grundwassernutzung und Trinkwasserversorgung
Die Bedarfsentwicklung bei den Hamburger Wasserwerken wird fast ausschließlich von den spezifischen Verbräuchen der Kundengruppen bestimmt. Die Rohrnetzverluste konnten auf ca. 2 % der abgegebenen Trinkwassermenge reduziert werden. Abb. 54 zeigt die Entwicklung der abgegebenen Trinkwassermenge der HWW 1980 bis 1993 in absoluten Zahlen. In Abb. 56 ist die Entwicklung des Trinkwasserverbrauchs der größten Verbrauchsgruppen in Hamburg seit 1980 dargestellt. Aus Abb. 57 wird deutlich, daß es gelungen ist, die Entwicklung des Wasserbedarfes in Hamburg von der Bevölkerungsentwicklung abzukoppeln.
Abb 54:Haushalte und Kleingewerbe
Haushalte und Kleingewerbe stellen die größte Kundengruppe dar. Aufgrund der Struktur dieser Kundengruppe (große Anzahl von Abnahmeeinheiten mit kleinen Wasserverbräuchen) sind Verbrauchssenkungen schwer zu erreichen. In Haushalten ist der Wasserverbrauch größtenteils verhaltensabhängig, so daß zunächst eine Motivation zum Wassersparen erreicht werden muß. Deshalb wird die Einführung der verbrauchsabhängigen Wasserkostenabrechnung für jeden Kunden über die Installation von Wohnungswasserzählern (WWZ) forciert. Untersuchungen weisen auf einen durchschnittlichen Verbrauchsrückgang von ca. 15 % nach deren Installation hin. Die Umweltbehörde förderte die freiwillige Nachrüstung von WWZ von 1988 bis 1992 mit Zuschüssen in Höhe von ca. 3,6 Mio. DM. Für Neubauten ist der WWZ seit 1987 in der Hamburgischen Bauordnung vorgeschrieben. Bis Mitte 1993 sind 47.000 Wohnungen mit WWZ ausgerüstet worden.
Entwicklung des Grund- und Trinkwasserbedarfs in Hamburg in absoluten Größen
Ein weiterer Schwerpunkt liegt bei der Nutzung von Regenwasser im Haushalt, um das qualitativ hochwertige Trinkwasser zu ersetzen. Inzwischen sind bereits 900 Anlagen - auch im Gewerbebereich - in Betrieb.
Der tägliche Wasserverbrauch in den Haushalten ist in den letzten Jahren rückläufig. Nach Untersuchungen der HWW lag er 1992 bei 136 Liter pro Kopf (1985: 140 l pro Kopf). Die erzielten Minderverbräuche werden jedoch durch das aktuelle Ansteigen der Bevölkerungszahl sowie durch die Neuerrichtung von Geschäfts-und Gewerbebauten überlagert. Trotzdem konnte bei Haushalten und Kleingewerbe seit 1980 ein Verbrauchsrückgang von 8 % auf 101,6 Mio. m^3 1993 erzielt werden. Bedarfsprognosen für die Zukunft zeigen auf, daß das erreichbare Einsparpotential bei den Verbrauchern noch nicht voll ausgeschöpft worden ist. Um den Mehrverbrauch durch die mittelfristig weiter steigenden Bevölkerungszahlen aufzufangen (Abb. 57), sind weitere Bemühungen um eine rationelle Trinkwasserverwendung notwendig.